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Das Warten

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin im Grunde permanent mit Warten beschäftigt:

Ich warte auf das Kindergeld, die Steueridentifikationsnummer, die neue Pinnummer der Bank, das Paket, das jetzt schon zum 3. Mal nicht zugestellt wurde, obwohl ich zuhause war, den Anruf der Autowerkstatt, dass jetzt endlich mein Auto repariert wurde, den Telekommann, der es hoffentlich geschafft hat, mein Internet wieder in Gang zu bringen und die neue Kreditkarte. Das macht mich wahnsinnig und jetzt auch noch das: Gerade hat die Adventszeit begonnen und dabei geht es ja auch ums…. richtig, ums Warten. Aber dieses Warten ist doch anders.

Ich warte auf den Menschen, der in einer Krippe geboren wurde und der uns Menschen gelehrt hat, die Liebe auf dieser Erde zum Leuchten zu bringen und sie weiterzugeben. Der Mensch, der sich Gottessohn genannt und versucht hat, die Menschen dazu einzuladen, ihre Denkweise zu ändern. Sich bewusst zu machen, dass sie Kinder Gottes sind, dass sie gewollt und geliebt sind, dass das Leben einen Sinn hat und dass es nach dem Tod mit dem Leben weitergeht. Dass wir gut miteinander umgehen sollen und Frieden möglich ist.

Das Warten im Advent kann ich selbst gestalten, so, wie es für mich passt. Da gibt es ja ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Manche zum Beispiel zünden jeden Sonntag eine neue Kerze auf dem Adventskranz an, andere öffnen vielleicht jeden Tag eine Tür des Adventskalenders und genießen den Inhalt oder treffen sich mit Freunden bei Glühwein oder Tee und Adventsplätzchen. Und wieder andere gehen vielleicht auch in die Kirche und singen Adventslieder.

So kann Warten sogar richtig Spaß machen.