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Das Streben nach Sinn

„Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ Der Philosoph Friedrich Nietzsche hat das gesagt. „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ Jahre später wurde der Satz für den Psychotherapeuten Viktor Frankl zu einem Grundstein seiner Arbeit. Als Jude wurde Frankl von den Nazis in insgesamt vier Konzentrationslager deportiert. Frankl selbst hat den Holocaust überlebt. Seine Frau und seine Eltern nicht. Bei all den Grausamkeiten hat Frankl eine fundamentale Wahrheit erkannt: Nur ein tiefer Glaube an einen Lebenssinn macht ein Weiterleben möglich.

Die Menschen im Alten und Neuen Testament haben ebenfalls nach einem Lebenssinn gesucht. Der Musiker Asaph klagt Gott seinen Kummer. Er sieht, dass die Gottlosen scheinbar ein schönes Leben führen, während andere Menschen Qualen leiden. Diese Ungerechtigkeit empört ihn. Dann, im Moment der Klage, erkennt Asaph seinen Lebenszweck und spricht: „Mein Glück aber ist es, Gott nahe zu sein; bei Gott dem HERRN habe ich meine Zuflucht. Alle deine Werke will ich verkünden“ (Ps 73,28 ELB).

Asaph hat seinen Lebenssinn gefunden, ebenso Viktor Frankl. Er hat das Leben vieler Menschen mit seiner Arbeit bereichert. Ich finde das Schicksal dieser Menschen inspirierend, denn es zeigt, dass jeder die Chance bekommt, seinen Lebenssinn zu finden – und das ganz unabhängig von den äußeren Lebensumständen.