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Das glückliche Leben

Ein Blick in die aktuellen Bestsellerlisten zeigt: Bücher zum Thema Glück oder Selbstoptimierung sind beliebt. Der Philosoph Seneca behauptet in seinem Buch „Das glückliche Leben“, dass alle Menschen glücklich sein wollen. Jedoch wissen die meisten nicht, wie sie dieses Ziel erreichen.

Laut Seneca ist es von größter Bedeutung, seinen eigenen Weg zu gehen. Und ein glückliches Leben ist nur als individuelle Leistung möglich. Das kenne ich: Viele Dinge, die mich glücklich machen, bewirken bei anderen das Gegenteil. Auch unterscheidet sich mein Lebensweg von dem meiner Eltern, Freunde oder Bekannten. In so manchen Lebensfragen haben wir ganz unterschiedliche Meinungen. Nichtsdestotrotz bleibe ich mir selbst treu und gehe meinen Weg.

Wie man den eigenen Weg ohne Angst vor „richtig“ und „falsch“ geht, erzählt auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Einer von zwei Söhnen fragt den Vater nach seinem Erbe und sucht waagemutig sein Glück in der Fremde. Dort führt er ein schönes Leben. Als er pleite ist, leidet er Hunger. Schließlich überwindet er seine Scham und kehrt zum Vater zurück. Er möchte als Tagelöhner für ihn arbeiten. Beim Wiedersehen entschuldigt er sich. Und sein Vater? Er will nichts davon wissen. Stattdessen nimmt er ihn herzlich auf und feiert ein Fest, weil der verlorene Sohn wieder gefunden wurde (vgl. Lk 15,11-32).

Ob vor 2000 Jahren oder heute – die Suche nach Glück geht weiter. Und wer seinen eigenen Weg geht, der kommt seinem Glück gewiss ein Stückchen näher.