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Das dritte Geschlecht

„Und Gott schuf den Menschen … und er schuf sie als Mann und Frau“ (Gen 1,27). So steht´s in der Bibel. Aber für etwa 160.000 Menschen in Deutschland gilt das nicht. Sie sind nicht Mann oder Frau, sondern intersexuell. Sie sind biologisch keinem Geschlecht eindeutig zuzuordnen.

Das Bundesverfassungsgericht hat nun entschieden, dass es im deutschen Geburtenregister künftig neben „männlich“ oder „weiblich“ auch ein drittes Geschlecht geben muss: „inter“ oder „divers“. Gut so.

Gut so? Das ist gar nicht gut, kritisieren nun viele. Das ist ein Verstoß gegen eine natürliche, vielleicht sogar gottgegebene Ordnung. Aber das Gegenteil ist richtig. Es ist ein Verstoß gegen die natürliche Ordnung, intersexuelle Menschen in eines von zwei Geschlechtern zu zwingen. Viel zu lange wurden intersexuelle Menschen zum Teil schon im frühesten Kindesalter durch die Entscheidung von Eltern, Ärztinnen und Ärzten einem Geschlecht zugeordnet und dann durch Operationen und Hormonbehandlungen auf dieses festgelegt.  Wo das getan wurde und wird, war und ist vielfach körperliches und seelisches Leid die Folge. Das soll natürlich sein? Das soll gottgegeben sein? Niemals.

„Und Gott schuf den Menschen – zu seinem Bilde…“, darauf kommt es an. „Zu seinem Bilde“, das heißt als sein Gegenüber, als Partner. Gott will mit den Menschen leben. Das macht die Würde des Menschen aus. Ob männlich, weiblich oder intersexuell. Gott schuf den Menschen in seiner Verschiedenheit zu seinem Bilde. Das ist eine gute Ordnung.