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Das Doppelgebot

Als ein Schriftgelehrter Jesus nach dem höchsten Gebot in der Bibel fragt, antwortet der mit dem sogenannten Doppelgebot der Liebe: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst. (Lk 10,27 ELB)“

 

Meinen Nächsten soll ich lieben wie mich selbst? Bei Jesus klingt das so einfach. Die Liebe zu sich selbst setzt er voraus. Doch die ist an manchen Tagen eine große Herausforderung.

Ich fühle an einigen Tagen die innere Harmonie nur so dahin fließen und an anderen ist der Fluss gestört. Die Störungen kommen mal von außen, mal von innen. Letzteres durch Unwohlsein, schlechten Schlaf oder negative Gedanken. Jedenfalls fühle ich mich an diesen Tagen mit mir selbst nicht im Reinen. Da bleibt für den Nächsten nicht viel übrig. Also was tun?

Auch darauf gibt Jesus eine Antwort. An solchen Tagen braucht es mehr Mitgefühl und Barmherzigkeit für uns selbst und für andere. Die eigene Selbstachtung, sie schenkt den nötigen Halt, schließlich ist jeder Mensch wertvoll. Wer an sich glaubt, der kann mit allem fertig werden. Und wer Gott liebt, der trägt die Liebe Gottes weiter zum Nächsten. So wie der barmherzige Samaritaner einem Fremden nach einem Überfall Hilfe leistet, weil er mit offenen Augen durch die Welt geht. So kann auch jeder von uns der Aufforderung Jesu nachkommen, indem wir einfach etwas mehr Mitgefühl und Offenheit gegenüber unserer Umwelt zeigen.