Dabeisein ist alles!
Fetter Donnerstag. Heute ist es soweit. Als ich noch sehr viel jünger war, da gab es einen Termin, bei dem man am Fetten Donnerstag unbedingt dabei sein musste: Der Speckball in der Stadthalle. Wer es damals abends in die Stadthalle geschafft hatte, war „in.“ Wer nicht dabei sein konnte, war „out“. Er oder sie gehörte nicht wirklich dazu. Die Eintrittskarte zum Ball war ein Schatz!
Warum erzähle ich Ihnen das? – Weil das Thema „Dabei sein ist alles“ brandaktuell ist. Da reicht ein Blick in die sogenannten „Sozialen Medien.“ Manchmal habe ich den Eindruck: Nur wer einen Account auf diesen Plattformen besitzt, ist „in.“ Menschen ohne entsprechenden Auftritt sind „out“, ihre Existenz scheint fraglich.
Dabeisein ist alles! In gewisser Weise gilt das auch für den Glauben. Denn als evangelischer Christ glaube ich fest daran: Dabeisein ist alles! Will sagen: Wenn ich bei Gott bin, getauft bin, mein Herz an ihn hänge, dann ist alles gut. Gut in dem Sinne, dass Gott mich liebevoll aufnimmt. Allein durch die Gnade Gottes bin ich gerettet. So klingt das in der Sprache der Kirche.
Nun will ich nicht so tun, als sei die Eintrittskarte in den Himmel gleichzusetzen mit der Teilnahme am Speckball. Aber eine Parallele gibt es. Nämlich die Frage: Wo will, wo muss ich unbedingt dabei sein? Wo will ich unbedingt dazu gehören? Woran hängt mein Herz?
Vielleicht liegt es daran, dass ich ein wenig älter geworden bin. Aber mir ist die Eintrittskarte in den Himmel wichtiger als die Eintrittskarte zum Speckball. Und diese Eintrittskarte zum Himmel schenkt mir Gott. Bei ihm bin ich „in.“