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Buß- und Bettag

Heute ist Buß- und Bettag. 1995 wurde dieser Feiertag zugunsten der Pflegeversicherung als arbeitsfreier Tag abgeschafft. Das sollte die Arbeitgeber entlasten. Dennoch ist der Buß- und Bettag weiterhin ein Feiertag, an dem in den evangelischen Kirchen Gottesdienste angeboten werden.

Aber warum eigentlich ein Buß- und Bettag? Der Tag klingt ja doch etwas nach gesenktem Kopf und Trübsal. Nach erhobenem Zeigefinger und reichlich Moralin.

Ja, es geht an diesem Feiertag tatsächlich um unsere Schuld. Es geht darum, dass wir als Menschen Fehler machen und damit Schaden anrichten. Der Buß- und Bettag soll mich erinnern: Es gibt die Schuld des Einzelnen und auch die Schuld einer ganzen Gesellschaft.

Aber der Buß- und Bettag soll nicht den moralischen Zeigefinger heben und mir ein schlechtes Gewissen machen. Buße bedeutet ja vor allem Umkehr. Ich erkenne einen Irrweg und kehre um! Damit soll dieser Tag vor allem daran erinnern, mit der eigenen Schuld so umzugehen, dass trotz meines Versagens immer ein neuer Anfang möglich wird.

In der Bibel und auch im Lauf der Geschichte wurden Buß- und Bettage immer wieder aus aktuellem Anlass angesetzt. Angesichts von Notständen und Gefahren wurde die ganze Bevölkerung zu Umkehr und Gebet aufgerufen.

Darum lade ich Sie ein heute ein, mit mir und vielen anderen Christen zu feiern. Es gibt einen Gott, der an der Not der Menschen nicht vorbeischaut. Er freut sich, wenn Menschen mit ihren Nöten, ihren Ängsten und auch mit ihrer Schuld zu ihm kommen.