„Bus-Zwischenraum“ – und Rosa Parks

Rassentrennung in den Südstaaten der USA bestimmte in den 1950er Jahren den Lebensalltag von der Afro-Amerikanerin Rosa Parks in Montgomery, Alabama. Sie durfte z.B. nur im hinteren Teil des Busses sitzen. Bezahlen musste sie vorne beim Fahrer, dann aussteigen und durch die hintere Tür wieder zusteigen, wenn der Fahrer nicht schon losgefahren war. Wenn vorne alles besetzt war, musste sie ihren Sitzplatz einem Weißen geben, denn Plätze zwischen den getrennten Reihen konnten Weiße für sich beanspruchen. Müde von ihrem Arbeitstag – und wohl aller rassistischen Schikanen müde – blieb Rosa Parks sitzen und ließ einen weißen Mann stehen. Darauf wurde sie am 1. Dezember 1955 festgenommen, was eine riesige Protestwelle auslöste: Schwarze boykottierten die Busgesellschaft. Sie gingen zu Fuß, schwarze Taxifahrer fuhren für den Preis, den das Busticket gekostet hätte oder private Autofahrer nahmen andere mit. Der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King schloss sich der Bewegung mit ihren gewaltfreien Widerstandsaktionen an. Die Regierung erließ ein Anti-Boykott-Gesetz, aber die vielen schwarzen und einige weiße Menschen hielten stand. Fast ein Jahr später entschied das Bezirksgericht und der oberste Gerichtshof bestätigte das Urteil: Die Trennung von Menschen unterschiedlicher Hautfarben in Bussen war verfassungswidrig. Dank Rosa Parks fuhren die ersten integrierten Busse – und bis heute zeigt ihr Einsatz, wie unsinnig Rassismus nicht nur in Bussen ist.