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Bruce Springsteen – The River

Um einen Song auf Papier zu bringen, muss man nicht immer auf einer einsamen Insel sitzen und sich wochenlang von Sonne und Meer inspirieren lassen. Bruce Springsteen hat sich Ende der 70er einfach mal seine Familie genauer angeschaut. Und da war diese besondere Geschichte um seine Schwester deren Mann… und plötzlich war da dieses musikalische Portrait– The River.

Das Lied entstand nach einer Unterhaltung, die Springsteen mit seinem Schwager geführt hat. Und der hatte es nicht leicht. Früh geheiratet, früh Vater geworden und ohne nach den eigenen Bedürfnissen zu fragen, war klar- dass er beruflich das machen wird, was schon sein Vater gemacht hat. Auf dem Bau arbeiten.

Im Song heißt es:

Ich komme von da unten, aus dem Tal, wo sie dir als Junge beibringen, dass du mal gefälligst genau so werden sollst wie dein Vater.

Mary und ich, wir hatten uns in der High School kennengelernt, als sie gerade mal 17 war.

Wir sind aus dem Tal rausgefahren, durch die grünen Wiesen bis runter zum Fluss, in den wir dann reingesprungen sind.

Kurze Zeit später wurde Mary schwanger. Das war alles, was sie mir geschrieben hatte.

Und zu meinem 19. Geburtstag bekam ich einen Gewerkschaftsausweis und einen Hochzeitsanzug.

Wir sind zum Gericht gegangen und der Standesbeamte machte alles klar.

Nichts mit Hochzeitsfoto und Gang zum Altar, oder so.

Keine Blumen und kein Hochzeitskleid.

 The River – Der Fluss. Im Song ist immer wieder von diesem Fluss die Rede. Er steht hier symbolisch für Träume. Träume von einer anderen Zukunft. Einem Leben ohne Sorgen. Ich finde, auch das Leben ist wie ein Fluss- und auch das sieht man gut am Beispiel von Springsteens Schwager. Ein Fluss hat Kurven, es gibt reißende Stromschnellen, vielleicht sogar einen Wasserfall und dann wieder mal ruhige Gewässer. Ich kann mich mutig diesem Fluss stellen. Gott weiß, was hinter der Kurve passiert. Und er steuert das Schiff, auf dem ich diesen Fluss durchfahre.