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Brot knallt nicht

„Brot knallt nicht. Ich hab’s probiert“, war der Kommentar eines guten Freundes auf die Aktion „Brot statt Böller“.

Alljährlich, wenn es auf das Ende des Jahres zugeht, beginnt die Diskussion über Sinn und Unsinn des Silvesterfeuerwerks. Nun hat sich die Bundesärztekammer zu Wort gemeldet.

Die Erfahrungen mit der untersagten Knallerei wegen der Pandemie in den beiden letzten Jahren seien so gut gewesen, dass es an der Zeit für ein endgültiges Verbot sei. Weniger Verletzte. Keine Feinstaub- und Umweltbelastung. Außerdem könne die Knallerei traumatisierte ukrainische Flüchtlinge triggern. Und überhaupt sei das Feuerwerk angesichts des Krieges in der Ukraine unangemessen.

Gegen Verletzungen hilft noch mehr Aufklärung. Für Umwelt- und Klimaschutz brächte ein Tempolimit sehr viel mehr als der Verzicht auf das ausgelassene Feiern einmal im Jahr. Mag sein, dass die Knallerei bei manchen Menschen schlimme Erinnerungen weckt. Als gewichtiges Argument scheint mir das konstruiert. Und dass das Feuerwerk angesichts des Krieges unangemessen sei, finde ich fast schon bigott.

„Arme habt ihr allezeit“ sagte Jesus, als er von einem seiner Jünger hart kritisiert wurde, weil er sich von einer Frau die Füße mit einem sehr teuren Salböl salben ließ. Das Geld hätte man besser den Armen gegeben.

Aber manche Anlässe rechtfertigen die Verschwendung. Wem wäre gedient, wenn wir uns an Silvester alle ins stille Kämmerlein zurückziehen würden, tief betroffen ob des Elends der Welt. Ob der Welt nicht mehr gedient ist, wenn wir das neue Jahr ausgelassen und zuversichtlich begrüßen?