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Bretter, Splitter und Balken (Mt 7,3)

Manches Mal muss man dicke Bretter bohren, das heißt: man braucht viel Geduld, um eine Aufgabe zu lösen.

Ein anderes Mal stellt man fest, jemand hat ein Brett vor dem Kopf. Das Offensichtliche kann nicht gesehen werden, der oder die ist ziemlich begriffsstutzig. Ursprünglich kommt dieses Sprichwort aus der Landwirtschaft, als Ochsen noch den Pflug zogen. Ihnen wurde tatsächlich ein Brett so vor den Augen befestigt, damit sie nicht vor etwas Ungewohnten erschraken.

Mir gefällt auch sehr gut ein weiteres Sprichwort über „Hölzer und Bretter“ aus der Bibel: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ Ein sehr schöner Hinweis aus der Holzbranche, wie wir miteinander umgehen können. Zum Beispiel mit den eigenen Fehlern und den von anderen. Es passiert schnell, sich über eine kleine Unzulänglichkeit eines anderen  aufzuregen und ihn oder sie darauf zu stoßen. Und dabei völlig zu übersehen: auch ich bin nicht perfekt, mache vielleicht einen noch größeren Fehler. Kritik ist wichtig und hilfreich, wenn sie angemessen, maßvoll und wertschätzend geäußert wird. Daran erinnern „Balken“ und „Splitter“ sehr gut. Denn wer im Glashaus sitzt, soll eben nicht mit Steinen werfen – aber das wäre nun ein Vergleich aus der Glasbranche…