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Brennende Bücher und Erich Kästners Todestag

Heute  jährt sich der Todestag von Erich Kästner. Am 29. Juli 1974 ist er im Alter von 75 Jahren gestorben.

Von ihm stammen zum Beispiel: „Pünktchen und Anton“, „Emil und die Detektive“, „Das Fliegende Klassenzimmer“ – wunderbare Bücher – nicht nur für Kinder. In den frühen 1930iger Jahren hat er sie geschrieben. Daneben „Fabian“ – eine Gesellschaftssatire.

Aber Erich Kästner passte ab Januar 1933 nicht mehr ins System.

Die Nazis waren an der Macht und setzten Schritt für Schritt ihre menschenverachtende Ideologie um. Dazu gehörte auch das Vernichten des sog. undeutschen Geistes in Literatur, Presse, Wissenschaft, Kunst. Die Nazis wollten die absolute Gleichschaltung in ihrem Sinn. So kam es im Frühjahr 1933 in vielen Städten zu Bücherverbrennungen.

Am 10. Mai 1933 auch in Berlin. Erich Kästner war als einziger der genannten Schriftsteller sogar dabei und musste miterleben, wie sein Werk in Flammen aufging. Kästner schrieb selbst darüber:

“Im Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin auf dem großen Platz neben der Staatsoper von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster-feierlichem Pomp verbrannt. Vierundzwanzig deutsche Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden sollten, rief er triumphierend bei Namen. Ich war der einzige der vierundzwanzig, der persönlich erschienen war, um dieser theatralischen Frechheit beizuwohnen. Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt.“

Kästner blieb trotz Berufsverbots in Deutschland und überlebte das Nazi-Regime. Für mich ist er ein wichtiger Botschafter für ein respektvolles  Miteinander, das diktatorische und entwürdigende Machenschaften überwinden kann.