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Boys-Day; Girls Day

An vielen Schulen findet heute, am 27. April, der Boys-Day statt. „Häh? Boys-Day? Nie gehört“, werden jetzt vielleicht manche denken. Den Girls-Day, klar, den kennen viele. Mädchen sollen dabei in Kontakt mit technisch-mathematischen Berufen kommen, weil sie da Jahrzehnte lang benachteiligt und stellenweise sogar ausgegrenzt waren. Und irgendwann haben findige Männer gemerkt, dass Jungs ebenfalls ausgegrenzt werden – eben nur in anderen Bereichen. An welcher KITA gibt es schon Erzieher? Und wieviel Männer unterrichten an Grundschulen? Und wie sieht es in den Bereichen Pflege und Gesundheit aus? Viele Frauen, wenig Männer. Deswegen gibt es seit einigen Jahren den Boys-Day: Jungs haben da die Gelegenheit, Berufe kennen zu lernen, die üblicherweise eher von Frauen ausgeübt werden.

Im Sinne der Gleichberechtigung finde ich das den richtigen Weg: Es geht nicht darum, welche Berufe die besseren, die erfolgreicheren sind. Es geht darum, dass alle Berufe allen Menschen offen stehen, wenn Sie Interesse und Talent dafür haben. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang von Gaben: Menschen sollen das tun, wozu Sie eine Gabe haben, womit Sie der Gesellschaft einen Dienst erweisen können – und das unabhängig davon, ob sie nun Junge oder Mädchen sind.

Übrigens: Die Frauen haben auch etwas davon, wenn der Boys-Day Erfolg hat. Denn das haben Studien erwiesen: Je mehr Männer in einem Beruf arbeiten, desto eher steigen auch die Gehälter. Und wenn vermeintliche Männer- und Frauenberufe irgendwann annähernd gleich entlohnt würden – dann wäre das doch wahre Gleichberechtigung.