Bon Jovi – Everyday
Man kann Bon Jovi vorwerfen, irgendwann ziemlich in die Mainstream-Ecke abgedriftet zu sein. Aber wenn man der Band eines nicht vorwerfen kann, dann dass sie in ihren Songs nichts zu sagen hätte. Die Rocker aus New Jersey rund um den gerade 59 geworden Jon Bon Jovi sind sehr politisch engagiert. „Have a nice day“ zum Beispiel war ein ironischer Gruß an alle Bush-Wähler und „Happy Now“ wurde am Tag nach der Wahl von Barack Obama geschrieben. Heute geht’s um „Everyday“ aus dem Jahr 2002. Das ganze Album „Bounce“ war damals inspiriert von den Terroranschlägen des 11. September. Im Text zu „Everyday“ gibt die Band Hoffnung auf bessere Zeiten. Da heißt es:
Ich habe genug geweint, geblutet, geschwitzt und gestorben
höre mir zu wenn ich sage:
Jeden Tag lebe ich mein eigenes Leben
ich werde den Himmel berühren
ich werde meine Flügel ausbreiten und fliegen
ich bin nicht hier um herumzualbern
Jeden Tag lebe ich mein eigenes Leben!
Komisch, alle fühlen sich wie Fremde
sie werden niemals dieselben sein
du beginnst dich zu fragen, weshalb sich die Erde immer noch dreht
Leben, lernen wie ich dieses Leben zu leben habe
lernen, wie ich mich für meine Kämpfe entscheide
Fang mich ein, während ich noch brenne
Auf Wiedersehen zu all den regnerischen Nächten
Auf Wiedersehen, ich bin auf meinem Weg!
Gitarrist Richie Sambora erklärte: „Zeit ist das wertvollste was Du hast, also sollten wir jeden Moment im Leben in vollen Zügen genießen“. Mich erinnert das an das alte Sprichwort: wer nicht genießen kann, wird auf Dauer ungenießbar. In der Gemeinschaft sein, losgelöst und freudestrahlend. Oder auch ganz für sich beim Waldspaziergang oder träumend in der Hängematte. Für Genuss gibt es kein Schema F. Wichtig ist nur, dass man sich mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens nimmt, als für die die einem die Mundwinkel nach unten ziehen. Und im besten Fall natürlich „Everyday“.