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Bibliotherapie

Der Wiener Psychiater und KZ-Überlebende Viktor Frankl schreibt in einem seiner Werke über das Buch als Therapeutikum. Er nutzte gerne Bücher als Hilfsmittel zur Heilung. Durch die Lektüre sollten Leser bestimmte Methoden und Techniken selbstständig anwenden. Echte Lebenshilfe war das Ziel.

Frankl behauptete sogar, dass ein Buch „in existenziellen Krisen – von denen ja niemand verschont bleibt – einfach Wunder“ (Viktor, Frankl, der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, München 21980 S. 11) wirke. Bibliotherapie, so heißt der Fachbegriff, wird ähnlich wie Musik- oder Tanztherapie auch heutzutage als künstlerische Therapieform genutzt.

Als Lesebegeisterte ist dieser Gedanke für mich absolut nachvollziehbar. Auch ich suche gerne Zuflucht beim Wort eines Dichters, Schriftstellers oder den unbekannten Verfassern der biblischen Geschichten. Die Heilkraft der Sprache ergibt sich aus ihrer ganz eigenen Schönheit und Aussageabsicht. Für welches Buch man sich entscheidet, ist jedem selbst überlassen. Für mich ist die Bibel auf jeden Fall eine gute Wahl. Schließlich enthält sie viele hoffnungsvolle Botschaften, auch zum Thema Heilung.

Unabhängig von der Krise, geschieht Heilung stets mit Gottes Hilfe. Insbesondere die Psalmen spiegeln diese Erfahrung zwischen Gott und Mensch wider.

So auch Psalm 103: Nach einer überstandenen Krankheit lobt der Beter Gott für seine Heilserfahrung. Offenbar hat Gott seine Gebete erhört  und ihn vor dem Tod verschont. Ich finde das ist eine äußerst hoffnungsvolle Botschaft. Eine Botschaft, die es sich zu lesen lohnt.