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„Bewirk etwas“

heute ist der „Bewirke etwas“ Tag. Ein Tag, an dem jede und jeder von uns sich vornehmen soll, etwas zu bewirken. Etwas zu ändern oder zu verbessern auf dieser Welt. Sicher, es ist einer dieser vielen Tage, die man da neuerdings ausruft. Man kann sich nicht um alle kümmern. Aber den finde ich ganz witzig. Können Sie etwas bewirken? Die meisten Mitmenschen sagen da: „Ich nicht. Bin ein kleines Licht.“ Aber ich nehme das mal wieder zum Anlass, an mein größtes Vorbild zu denken. Es war eine Dame im Altenheim. Sie war vom Halswirbel ab gelähmt. Sie lag im Bett und konnte nur den Kopf bewegen.

Ich war erst wenige Wochen als Seelsorger tätig. Jung und unerfahren. Und als ich ihr Zimmer betrat, fühlte ich mich ziemlich hilflos. Was sollte ich der Frau denn erzählen? Aber sie erzählte. Das konnte sie gut. Und sie sagte: „Ich danke Gott jeden Morgen, was ich alles noch kann.“ Ich staunte. Beinahe wäre mir „Sie können doch gar nichts mehr!“  Herausgerutscht. Aber Gott sei dank war ich auch damals schon sensibel genug, so etwas nicht zu sagen, sondern fragte: „Und was sagen sie da?“ „Ich danke Gott, dass ich die Sonne aufgehen sehe, dass ich ein schönes Frühstück essen kann, dass ich Radio hören kann, dass ich erzählen kann, dass ich lachen kann, dass ich Fernsehen kann, dass ich für meinen  Enkel beten kann, dass ich Karten spielen kann, zumindest wenn mir einer das Blatt hält und so weiter.“ Und Karten gespielt haben wir dann. Und viel gelacht. Und aus dem Zimmer ging ein Junger Mann, der seither sehr oft an diese Dame denkt und sich und anderen sagt: „Heute ist ein Tag, an dem Du viel bewirken kannst. Du kannst…“ und jetzt sind sie dran. Zählen Sie das mal auf für sich. So bedeutend sind Sie.