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Bereitet dem Herrn den Weg III

Haben sie schon einmal etwas vom „Singenden, klingenden Weihnachtsbaum“ gehört? Nein? – Dann wird es Zeit, dass ich Ihnen ein wenig von der Tradition des kleinen Ortes Berschweiler in der Westpfalz erzähle. Dessen Bewohner zieht es heute abend nämlich auf den Dorfplatz zu eben diesem Baum. Das ist ein mit Lichterketten geschmückter Weihnachtsbaum, um den herum die Menschen dann vorm Heiligen Abend einen fröhlichen unbeschwerten Abend verbringen. Bei weihnachtlichen Klängen und feinen Düften nach Plätzchen und Glühwein.

Vor vielen Jahren ist es ein Chor gewesen, der diese Tradition ins Leben gerufen hat. Um einen Weihnachtsbaum herum haben sich die Sänger damals versammelt, um Weihnachtslieder zu singen. Und auch wenn es den Chor heute schon lange nicht mehr gibt – die Lieder haben großen Nachhall gefunden. Bis auf den heutigen Tag und bis in die junge Generation hinein. Und so stehen dann um den Baum herum Junge und Alte, Familien und Singles, Gesellige und solche, die sonst lieber unter sich bleiben.  Das Weihnachtsfest, für viele DAS Familienfest im Jahr schlechthin, hat hier noch einen Feiertag dazu bekommen.

Bevor morgen in der Kirche und in den Familien der Heilige Abend gefeiert wird, ist der „Singende klingende Weihnachtsbaum“ schon einen Tag vorher etwas ganz Besonderes: ein Ort, an dem sich Menschen gegenseitig all das wünschen, was man sich zu Weihnachten eben gegenseitig so wünscht: eine gesegnete Zeit, ein frohes Fest, besinnliche stressfreie Tage. Das gilt für die Einheimischen, aber auch für die Zugereisten. Besuchern aus Amerika ruft man „merry christmas“ zu, chinesische Gäste haben schon „schang dan quailue“ (Shèngdàn kuàilè) gehört und Touristen aus Dubai „aide milädisaid“ (eid milad saeid). Auf deutsch jeweils: Frohe Weihnachten.  An der Krippe zu Bethlehem jedenfalls hatte Jesus für alle Platz: Bereitet dem Herrn den Weg, denn er kommt gewaltig – so hat es der Prophet Jesaja geschrieben.

 

In diesem Sinne: Ein frohes gesegnetes Weihnachtsfest!