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Bereitet dem Herrn den Weg II

Heute vor neunundsiebzig Jahren machten der Chemiker Otto Hahn und sein Kollege Fritz Strassmann eine Bahn brechende Entdeckung.

Zunächst haben sie nicht begriffen, was passiert war: bei der Analyse von zuvor beschossenen Uran-Atomen haben sie etwas gefunden, was da eigentlich nicht dahin gehörte: ein Stoff, der viel kleiner war als der Urankern selbst. Welch gewaltige Dimension sich damit aufgetan hat, konnten sie zunächst nur erahnen. Sie hatten mit der Kernspaltung eine neue Energiequelle entdeckt, mit der ein bis dahin ungekanntes Potential an Macht und Energie plötzlich in menschlichen Händen war.

 

Ich stelle mir vor, ich hätte wie diese Wissenschaftler in den letzten Tagen des Advents eine solche Entdeckung gemacht. Zwei Tage vor Weihnachten. Mag sein, dass es mich genauso wie die Hirten auf dem Feld gepackt hätte, die plötzlich von den Engeln aufschreckten, weil ein großes Licht um sie herum aufstrahlte und sie schockierte. Sie fürchteten sich vor den übernatürlichen Kräften, denen sie begegnet sind und bekamen Angst.

Doch dann entdeckten sie in dem kleinen Kind an der Krippe einen, der noch größer und mächtiger ist. Und in der Liebe zu diesem Kind haben sie das erfahren, was alle Dimensionen sprengt. In positivem Sinne.

Überwältigend muss es für die Hirten damals mit den Engeln auf dem Felde gewesen sein. Überwältigend war es auch für Otto Hahn und Fritz Strassmann, als sie ihre Entdeckung machten.

Bei den Forschern blieb die Angst vor dem Missbrauch dieser gewaltigen Energien durch den Menschen. Bei den Hirten wandelte sich die Angst in ihren Herzen an der Krippe in einem einzigen Moment in Seligkeit. Sie kehrten überwältigt von etwas anderem glückselig zu ihren Herden zurück.

Ich wünsche ihnen für das Weihnachtsfest, dass sie wie die Hirten dieses überwältigende Glück einer Entdeckung außergewöhnlicher Kraft erfasst, die Gott in uns Menschen hineingelegt hat.