Beiträge

Augsburger Religionsfriede

Woran denken Sie, wenn Sie den Namen Augsburg hören? Na? An die nach ihr benannte Puppenkiste? Mit Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer? Oder an den 1. FC Augsburg, der in der Bundesliga spielt? Alles richtig!

Aber Augsburg ist darüber hinaus noch bekannt für den sogenannten Augsburger Religionsfrieden: Heute vor genau vierhundertzweiundsechzig Jahren wurde der geschlossen.

Kurz gesagt, haben sich damals der katholische Kaiser und evangelische Fürsten darauf geeinigt, sich nicht weiter wegen Glaubensfragen die Köpfe einzuschlagen. Das hatten sie nämlich die Jahrzehnte zuvor gemacht – mit leidvollen Folgen für beide Seiten.

Aber wie hat dieser Religionsfriede damals ausgesehen?

Nun, die Grundregeln waren einfach: beide Bekenntnisse, katholisch und evangelisch, wurden akzeptiert und anerkannt. Der jeweilige Landesfürst hat vorgegeben, welches Bekenntnisse in seinem Bereich gelten sollte. Und wer ein anderes ausüben wollte, der konnte ohne Druck und Erpressung in ein Gebiet ziehen, wo das möglich war.

Das war zwar immer noch weit entfernt von unserem heutigen Verständnis einer multikulturellen Gesellschaft. Aus meiner Sicht war das aber ein Schritt in die richtige Richtung: Grundsätzlich anzuerkennen, dass es verschiedene Glaubensrichtungen gibt.

Keinen Krieg mehr zu führen wegen der Religion. Und Möglichkeiten zu schaffen, dass jeder Mensch seinen Glauben ohne Druck leben kann.
Deswegen ist es gut, heute an den Augsburger Religionsfrieden zu erinnern. Und es gut, sich auch heute noch für so einen Frieden einzusetzen.