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Auf der Suche nach Erfüllung

„O Herr, bitte kauf mir einen Mercedes-Benz.“

Nein, ich möchte Ihnen hier jetzt nicht mitteilen, welches Auto ich gerne fahren würde. Ich habe nur eins der bekanntesten Lieder von Janis Joplin zitiert, der 1970 verstorbenen us-amerikanischen Rocksängerin. Heute würde sie 75 werden. Ob sie sich über ein Auto mit einem Stern auf der Haube als Geburtstagsgeschenk gefreut hätte? Hmm, ich glaube eher nicht. Zu Lebzeiten jedenfalls wären ihr eine Flasche Alkohol und ein Schuss Heroin lieber gewesen.

Wenn Janis Joplin Gott anfleht, dass er ihr doch einen Benz kaufen soll – dann ist das weniger eine Bitte, als vielmehr eine Anklage. Nämlich die Anklage einer Gesellschaft, die ihre Erfüllung in Macht, in Besitz und in Statussymbolen sucht. Joplin hat ihre Erfüllung auf einem anderen Weg gesucht. Ob sie dabei mit Parties, Alkohol und sonstigen Drogen allerdings erfolgreicher gewesen ist – na, das kann man zumindest stark bezweifeln.

Aber wo und wie soll man dann sonst suchen? Als Christ gibt mir Janis Joplin in ihrem Lied selbst einen Hinweis darauf. Ihren Ruf nach einem teuren Auto richtet sie ja nicht an irgendwen. Sie beginnt mit „O Herr“. Für mich heißt das: Das, was mir Erfüllung schenken kann, das liegt außerhalb meiner Person und auch außerhalb dieser Welt. Echte Erfüllung kann nur von Gott kommen. Ihn darum zu bitten – es wäre einen Versuch wert. Ganz ähnlich wie Janis Joplin es formuliert hat: „O Herr, bitte punkt, punkt, punkt!“ Oder was meinen Sie?