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Auf 1100 Meter

Ich stehe in 1100 Meter Höhe auf einem Berg. Was für ein Ausblick ins Tal!  Der Wind bläst mir um die Ohren und ich gehe in die kleine Wallfahrtskirche direkt vor mir. Drinnen ist es still und kalt. Ich atme tief durch und merke, wie sich meine Schultern langsam entspannen. Mensch, das tut gut! Es war einfach viel los in letzter Zeit. Ich schaue auf die Wände der alten Kapelle und halte Ausschau nach Vertrautem. Da ist nicht viel. Aber dann entdecke ich ein Kreuz, mitten hinein verwoben in eine blumige Zeichnung, so grün und schön, dass es fast dahinter verschwindet. Zeichen von Tod und Leben, so ganz dicht beieinander. Wie mein Leben. So viel Schönes und Helles – und doch auch immer wieder Leid und Krisen um mich herum. Lange stehe ich in der Kälte und sinne still meinem Leben nach. Irgendwie spricht dieser Raum mit mir. Er hat viele Gebete gehört hat und ist zu einem besonderen, ja heiligen Raum geworden. Das spüre ich ganz deutlich. Im Stehen und Schweigen bestätigt sich für mich noch einmal, dass ich ein zutiefst religiöser Mensch bin. Ich sehne mich danach, Gott nahe zu sein. Später, im warmen Wohnzimmer, bleibt das Gefühl, nicht alleine dort gewesen zu sein. Sondern weiter umgeben von einer Kraft, die einfach für mich da ist. Im Tal und auf diesem Berg in 1100 Metern.