Anyway

Volles Konzert. Wir stehen dichtgedrängt, mir tun jetzt schon die Füße weh. Aber kaum beginnt die Sängerin mit ihrer Band, merke ich, wie sich der ganze Druck und Ballast der letzten Tage löst. Ich hüpfe, klatsche, singe und freue mich so sehr über die gute und laute Musik. Einfach mal machen.
Dann erzählt die Sängerin ein paar Geschichten. Über das schlechte Wetter in ihrem Sommer, die falschen Akkorde neulich auf ihrem Konzert, die ungeplante Unterbrechung durch Krankheit. Nach jeder Schilderung lacht sie und kommentiert „anyway“. Also alles halb so schlimm, Dinge passieren.
Mir gefällt ihre Art über kleine Missgeschicke, unvorhersehbare Unterbrechungen mit Humor zu reagieren. Ich muss schmunzeln. Denn mir fallen selber viele Situationen in den vergangenen Tagen ein, wo so ein „anyway“ nicht die schlechteste Reaktion gewesen wäre.
Ab jetzt, kleinen Knoten ins imaginäre Taschentuch und: locker bleiben.