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Angesehen

Da hab‘ ich neulich einen Film gesehen. Der Komiker Kurt Krömer spielt darin einen Menschen, der, außer für zwei Freunde, für alle unsichtbar ist. Erst als er sich verliebt, können ihn alle sehen. Er ist nicht länger einsam. Alles wendet sich zum Guten. Sichtbar werden durch die Liebe. Das hat mir gefallen.

„Du bist ein Gott, der mich sieht“. Das ist der Leitspruch der Kirchen für das neue Jahr. Dass Gott sieht, steht ziemlich oft in der Bibel. Und immer hat der Blick Gottes Konsequenzen.

„Ich habe das Elend meines Volkes gesehen“, sagt Gott zu Mose – und führt Israel aus der ägyptischen Sklaverei ins gelobte Land. In die Freiheit.

„Du hast die Niedrigkeit deiner Magd angesehen“, singt Maria –und bringt den Sohn Gottes zur Welt.

„Du bist ein Gott, der mich sieht“. Hagar hat das gebetet. Eine Magd auf der Flucht vor ihrer Herrin. Und Gott weist ihr einen Weg. Keinen einfachen, aber sie wird zur Mutter eines großen Volkes.

Gott sieht und sein Blick hat Konsequenzen, weil er der Blick der Liebe ist. Sieht Gott aus Liebe die Menschen in ihrer Not, um sie zu wenden? Ich sehe so viel, was mich zweifeln lässt. Dann höre ich auf das, was Israel bekennt, Maria besingt und Hagar betet: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Bei dir bin ich angesehen. Von dir bin ich geliebt. Das gefällt mir. Das verändert mich zum Guten. So will ich leben in diesem Jahr.