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“An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.” (Erich Kästner)

“An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld,

die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.”

Das hat Erich Kästner gesagt. Morgen, vor genau 50 Jahren, ist er im Alter von 75 gestorben. Mindestens zwölf seiner Lebensjahre waren in besonderer Weise durch das Nazi-Unrechtsregime geprägt. Erich Kästner, der so wunderbare und bis heute bekannte Kinderbücher wie „Emil und die Detektive“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Pünktchen und Anton“ oder den satirischen Roman „Fabian“ für Erwachsene schrieb, passte den Nazis nicht. Im Mai 1933 wurden diese Bücher wegen ihres sog. undeutschen Geistes öffentlich verbrannt. Erich Kästner war dabei und schrieb: “(…) meine Bücher (wurden) in Berlin (…) von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster-feierlichem Pomp verbrannt. (…) 24 Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden sollten, rief er triumphierend bei Namen. (…) Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt.“

Bereits im Frühjahr 1933 hatten die Nazis ihre Gleichschaltungsmaschine in Gang gesetzt, politische Gegner gefoltert und ermordet, jüdische Menschen aus dem Staatsdienst entlassen. Und damit gezeigt: Sie treiben alles andere als Unfug, sondern begehen massives Unrecht. Dem früh hätte begegnet werden müssen. Ganz im Sinne von Erich Kästner, der bestärkt und ermutigt, nicht wegzuschauen und aktiv zu werden: “An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.” Es liegt eben nicht nur an den Tätern und Täterinnen, damit damals wie heute aus Unfug kein Unrecht wird.