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„Als die Nazis die Kommunisten holten …“ (Martin Niemöller)

Die „Straße des 13. Januar“ in Saarbrücken erinnert an die Volksabstimmung im damaligen Saargebiet, die nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg unter Aufsicht des Völkerbunds stattfand. 1935 konnten die Menschen entscheiden, ob sie zum Deutschen Reich, zu Frankreich oder zum Völkerbund gehören wollten. Seit 1933 waren die Nazis im Deutschen Reich an der Macht. Politisch Verfolgte waren auch ins Saargebiet geflüchtet und warnten vor der Gefahr, die von Hitler ausging. Aber der Slogan „Heim ins Reich“ verfing: Endlich gehören wir als Deutsche wieder dazu. Über 90 % der Bevölkerung entschieden sich am 13. Januar 1935 für das Deutsche Reich. Sie erkannten nicht, dass sie für eine Diktatur stimmten, die für unfassbare Gräueltaten und Verbrechen an der Menschheit stehen wird. Kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs blickte Martin Niemöller, ein evangelischer Pfarrer, auf diese Jahre zurück. Zuerst war er auch von Hitler überzeugt gewesen, wurde dann aber zu einem entschiedenen Gegner der Nazis. Niemöller überlebte als „persönlicher Gefangener Hitlers“ acht Jahre Haftzeit in den KZs Sachsenhausen und Dachau.   Mit bis heute aktuellen Worten sagte er:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“