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Alles muss raus

„Es lebt sich besser mit leichtem Gepäck“, singt die Band Silbermond im gleichnamigen Song. Es geht ums Ausmisten und Ballast abwerfen. Eigentlich kann ich mich sehr gut von Dingen trennen, mache es aber irgendwie viel zu selten. Dann hab ich vor kurzem ein Interview mit der japanischen Aufräumexpertin Marie Kondo gelesen. Vielleicht hat schon der ein oder andere von Euch, von Ihrer besonderen Methode gehört. Sie empfiehlt: Zum Beispiel beim Kleiderschrank, jedes Kleidungsstück anzuschauen und sich zu fragen: Macht mich dieses Teil glücklich. Jetzt, im Moment. Oder hat es mich vielleicht vor Jahren mal glücklich gemacht und hängt deshalb noch hier. Ich fand das eine sinnvolle Herangehensweise und hab mir meinen Schrank mal vorgeknüpft. Was soll ich sagen, er ist jetzt so leer wie noch nie. 2 blaue, 2 schwarze Hosen, ein paar Oberteile, ein paar Kleider, fertig. Unfassbar befreiend war das.

Loslassen ist nicht immer so leicht. Da gibt’s zum Beispiel eine Geschichte von Jesus, der einmal einem jungen reichen Mann begegnet ist. Der war trotz seines Reichtums nicht glücklich und fragte, was fehlt mir noch? Und Jesus antwortete: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen (…) und komm und folge mir nach! Das brachte der Mann aber nicht übers Herz und ging traurig und unzufrieden weiter. Jesus wollte ihm klarmachen, wer gibt, der erfährt wahres Glück. Kann ich unterschreiben, denn über meine ausgemisteten Altkleider hat sich das Sozialkaufhaus sehr gefreut. So haben es die alten Teile tatsächlich geschafft, mich- und hoffentlich auch die künftigen Besitzer – aktuell nochmal so richtig glücklich zu machen.