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Emma und Papa: Alles ist ogott

„Ogott, mein Knie tut weh!“ Mit diesen Worten begrüßt Emma ihren Vater, als der gerade mit der Bügelwäsche aus dem Keller hochkommt. Sie hat ein neues Lieblingswort: „Ogott“. „Ogott“ – das kommt fast in jedem Satz, den sie sagt. Über ihr Meerschweinchen: „Ogott, Schnucki hat Schluckauf!“ Beim Essen: „Ogott, sind das aber viele Spaghetti!“ Nach dem Essen: „Ogott, ich glaub, ich hab‘ Durchfall!“ Emmas Vater stört dieses dauernde „Ogott“ irgendwie mehr als das „geil“, das Emma vorher zu allem und jedem gesagt hat. Er findet, dass man den Namen „Gott“ nicht so oft und schon gar nicht für solche Sachen benutzen sollte. In der Bibel steht nämlich, dass man sich gut überlegen soll, wann man den Namen „Gott“ ausspricht. Und Gott und Durchfall – das ist doch schon merkwürdig.

Emma geht mit ihrem Vater zum Kleiderschrank. Gemeinsam räumen sie die frischgebügelten Hosen, Hemden und T-Shirts in die Fächer. „Was macht dein Knie? Tut’s sehr weh?“ fragt der Vater. Emma schüttelt den Kopf. „Ich hab‘ mich eben am Tisch gestoßen. Am Anfang war’s heftig, aber jetzt nur noch ganz wenig.“ „Na Gott sei Dank!“ sagt der Vater. Und ist ein bisschen erschrocken über sich. Er denkt: „Ogott, jetzt hab‘ ich ja auch…“ Aber Gott dafür danken, dass Emmas Knie nicht mehr so weh tut? Das geht doch eigentlich in Ordnung.