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Alles hat seinen Platz

Die Herbstferien sind zu Ende, der Alltag hat uns wieder. Für meine Tochter, die die 6te Klasse besucht, hieß es direkt schon lernen für den Reli-Test. Das evangelische Kirchenjahr ist gerade Thema. Und das geht jetzt langsam dem Ende zu. Gestern Reformationstag, dann kommen noch Buß-und Bettag und Ewigkeitssonntag. Fertig. „Aber am Freitag ist doch auch Feiertag“, stellt sie kritisch fest. Ich erkläre ihr, dass Allerheiligen und folgend Allerseelen katholische Gedenktage sind, so wie die evangelischen Christen an Ewigkeitssonntag der Menschen gedenken, die verstorben sind. „Der November ist ja ein ganz schön trauriger Monat“, sagt meine Tochter. „Ich finde, es ist ein Monat, der Platz schafft für Erinnerung“, antworte ich. „Alles neblig und trüb, kein Glanz, der einen ablenkt von den Gedanken an Freunde, Verwandte, die nicht mehr bei uns sind. Und diese Gedanken sind wichtig. Ja, das liegt manchmal schwer auf der Seele, aber dann kommt der Beginn des neuen Kirchenjahres mit der Adventszeit. Dann gewinnt das Licht wieder die Oberhand und setzt neue Energie frei. Beides hat und braucht auch seinen Platz im Jahr.“

Wie der Reli-Test gelaufen ist, wird sich in der nächsten Wochen zeigen. Dass das Kirchenjahr mit all seinen Fest-und Gedenktagen schon Sinn macht, ist auf jeden Fall hängengeblieben.