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Allerseelen

Der November hat es in sich. Meist trübes Wetter. Es ist oft neblig, feucht. Und meine Stimmung ist manchmal etwas gedrückt. Das liegt auch an den ersten, stillen, kirchlichen Feiertagen.

Heute ist „Allerseelen“. Seit dem 10. Jahrhundert gedenken Christen der Verstorbenen, der armen Seelen, die im „Fegefeuer“ geläutert werden, bevor sie endlich zu Gott in den Himmel kommen. Eine Vorstellung, die mir als aufgeklärtem Mitteleuropäer eher fremd geworden ist. Klingt irgendwie nach Mittelalter.

Sich an die Verstorbenen erinnern, für sie beten – das bewegt mich: Ich blicke zurück, denke nach. Wer war für mich wichtig und warum? Das bringt mich weiter auf meinem Weg durch´s Leben. Mit der Geschichte der Altvorderen stehe auch ich vor Gott. Im besten Falle motiviert mich dieses Nachdenken zu neuen Ideen für meine Lebensgestaltung.

Die Sache mit den „armen Seelen im Fegefeuer“ überlasse ich getrost Gott. Er wird sich derer schon annehmen, die auf dem Weg zu ihm sind. Das schließt ja nicht aus, dass ich an verstorbene Gemeindeglieder und meine verstorbenen Angehörigen denke und für sie bete.

Vielleicht ist das auch was für Sie heute?