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Aktives Nichtstun

Wie wäre es, wenn jetzt einfach Stille eintreten würde? Wenn ich jetzt schweigen würde, statt zu reden? Hmm, wahrscheinlich wäre das komisch. Denn Radio ist zum Hören da.

 

Schweigen im Radio – fünf Minuten lang. Genau das hat ein Hamburger Professor für Designtheorie mal in einem Interview vorgeschlagen. Klingt verrückt. Aber dem Professor war es ernst. Der hat sogar ein Stipendium für Nichtstun vergeben. Was es alles gibt, denke ich mir.

 

Aber die Sache hat einen ernsten Hintergrund: Dem Professor ging es dabei weniger um das Schweigen im Radio, sondern dass man auf Dinge verzichtet, die schädlich sind. Weil sie  sinnlos sind oder umweltzerstörend oder anderen nicht guttun.

 

Je länger ich darüber nachdenke, desto schwieriger wird diese Form von Nichtstun. Das ist gar kein Faulenzen, sondern ein aktives Nichtstun. Ich muss mir nämlich überlegen, was ich bewusst sein lasse. Weil es eben schädlich ist.

 

Seit vielen Jahren gibt es in der evangelischen Kirche die Aktion „7 Wochen ohne“ zur Fastenzeit. Fasten, das heißt, auf etwas verzichten. In diesem Jahr heißt die Aktion „Spielraum: sieben Woche ohne Blockaden.“

 

Das ist doch mal was. Etwas nicht zu tun und dabei Blockaden aufzuweichen. Vor einigen Jahren habe ich mich gefragt, warum eigentlich nicht auch im Winter mit dem Rad in Büro fahren. Und dann hat sich eine Blockade gelöst.

 

Inzwischen macht mir das mit der richtigen Kleidung sogar Spaß, ist umweltschonend und tut mir gut. So macht es richtig Sinn, das Auto mal stehen zu lassen.