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Adventskranz

Heute Morgen bei uns am Frühstückstisch: Wir zünden die zweite Kerze an und singen dazu: „Wir sagen Euch an den lieben Advent, sehet die zweite Kerze brennt!“ Seit ich denken kann, ist das bei uns zuhause Tradition.

Die Idee, in der Vorweihnachtszeit einen Adventskranz aufzustellen, ist natürlich schon wesentlich älter. Sie stammt von dem evangelischen Theologen Johann Wichern. Im 19. Jahrhundert hat er in Hamburg das sogenannte “Rauhe Haus” eröffnet und geleitet, ein Heim für Kinder aus armen Elternhäusern.  Und weil die Kinder in der Adventszeit immer ganz ungeduldig gefragt haben: „Wir lange dauert es noch bis Weihnachten?“ hatte Wichern eine Idee. Er hat das große Holzrad einer alten Kutsche genommen und 28 Kerzen darauf gesetzt. 24 kleine rote für die Werktage und vier dicke weiße für die Sonntage. Diesen Kranz hat Wichern im Rauhen Haus aufgehängt und konnte dann den Kindern sagen: „Wir zünden jeden Tag im Advent eine Kerze an und mit jeder kommt Gott uns näher. Und wenn alle Kerzen brennen und ihr Licht den ganzen Raum erhellt, dann ist Weihnachten.“

Auf unseren Adventskränzen heute brennen natürlich meistens nur noch vier Kerzen. Klar, wer hätte auf seinem Küchen- oder Esstisch auch Platz für ein riesiges Wagenrad? Der Gedanke ist jedoch noch der gleiche wie damals bei Wichern: Der Schein der Kerzen soll uns die Wartezeit verkürzen und uns zeigen, dass uns Gott schon ganz nah ist.