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Adventskranz

Wartezeiten sind in der Regel nicht gut auszuhalten. Deshalb ist es gut, wenn sie versüßt oder sonst wie angenehm überbrückt werden – was die Adventskalender tun. Vielleicht haben Sie heute das erste Türchen geöffnet? Auch der Adventskranz war ursprünglich für diese Zwischenzeit bis Weihnachten erfunden worden – von Johann Wichern. Der evangelische Pastor Wichern kümmerte sich in den 1830iger Jahren in Hamburg um Straßenkinder. Wichern nahm diese Jungs im sogenannten Rauen Haus auf, gab ihnen Kleidung, Essen, sie konnten zur Schule gehen, erhielten eine Ausbildung. Endlich hatten sie ein Zuhause und wurden liebevoll angenommen. In der Adventszeit las Wichern ihnen abends im Gemeinschaftsraum biblische Geschichten voller Hoffnung vor und stellte eine Kerze vor einen Jungen. Am nächsten Abend sollte ein anderer diese bekommen. Aber Wichern sah, dass es dem ersten Jungen schwerfiel, „seine“ Kerze abzugeben. Deshalb besorgte er für die Zeit vom 1. Dezember bis Heiligabend 24 Kerzen, stellte sie auf ein großes Wagenrad und zündete jeden Abend eine weitere Kerze an. Für die Jungen wurde es mit jedem Abend heller und wärmer im Raum. Sie verstanden sehr gut, was das Licht der Weihnacht, das Licht der Liebe, bedeutet. Das sprach sich bald herum. Statt eines großen Holzrades wurde ein Tannenkranz genommen und darauf vier Kerzen, eine für jeden Adventssonntag, gesteckt. – Ich finde es schön, mich mit dem Adventskranz auch an seinen Erfinder und die Entstehungsgeschichte zu erinnern.