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Billy Talent – Rusted from the rain

Ende Mai und alle stehen in den Startlöchern für die kommende Festivalsaison. Endlich geht’s wieder los! Und wenn ich an Livebands und Rockfestivals denke, dann spielen da immer auch Billy Talent eine Rolle. Der kleine Ben Kowalewicz, der so kraftvoll 80 000 Menschen zum Beben bringen kann. Ein Song, der in der Setlist nicht fehlen darf: Rusted from the rain.

Fast roboterartig schildert Kowalewicz die Folgen einer Trennung. Alles, was er sich aufgebaut hat ist in einen Trümmerhaufen zerfallen. Da heißt es:

Du hingst mich wie ein Bild auf, jetzt bin ich bloß noch ein Rahmen

Ich war immer dein Schoßhund, jetzt bin ich nur noch ein Streuner

Gefesselt auf dem Friedhof, da gelassen um zu verwesen

Ich bin vom Regen verrostet

Jeder, der schon mal eine Trennung mitgemacht hat, weiß wovon er singt. Am Anfang ist alles ein „Uns“. Unsere gemeinsame Wohnung, unsere Möbeln, vielleicht sogar schon unser Hund. Und dann scheitert der Traum vom gemeinsamen Glück. Im schlimmsten Fall, so wie hier im Song, gibt es dann nur noch Scherben. Aus „uns“ wird ein „mein“ und aus Schmetterlingen im Bauch werden – wie Kowalewicz singt-  rostige Narben. Ich bewundere Paare, die das Gegenmodell zeigen. Das gibt es nämlich auch. Respekt spielt da die tragende Rolle. Bei allem Entzweien den respektvollen Umgang zu wahren und so am Ende zu zeigen, dass das Leben weitergeht auch wenn der gemeinsam Lebensweg gescheitert ist.

Wenn wir beim Songtitel bleiben, dann halt ich´s mit meinem Automechaniker. Der sagt immer: Rost lässt sich oft noch ausbremsen und dann kann man die Stelle einfach wieder neu lackieren.