Beiträge

Karfreitagstage

„Manchmal ist Ostern, manchmal ist eben Karfreitag“,  hat meine Oma immer gesagt. Als Kind hab ich das noch nicht so verstanden, weil für mich Karfreitag nur der Tag war, an dem ich genau wusste, was es zu Essen gibt – nämlich Fisch.

Inzwischen hab ich begriffen, wie sie das damals gemeint hat. An manchen Tagen scheint die Sonne, es geht mir gut und ich genieße das Leben. An anderen Tagen aber kann die Sonne noch so hell strahlen, doch in mir ist es dunkel. Das sind solche Karfreitagstage.

Sie unterbrechen das rege Treiben. Das sind Tage, an denen man auch mal trübsinnig und ohne Worte sein darf. Heute ist der wahre Karfreitag, der auch als stiller Feiertag bezeichnet wird. Der Tag an dem Jesus gestorben ist — da kann es nicht sein, wie immer. Doch so bedrückend diese Karfreitagstage erscheinen, sie tragen auch immer eine große Portion Hoffnung mit sich. Wenn ich weiß, dass Jesus nach 3 Tagen wieder auferstanden ist, dann kann ich an Karfreitagstagen auch darauf hoffen, dass es in mir auch bald wieder hell werden kann.

„Manchmal ist Ostern, manchmal ist eben Karfreitag“. Alles kann, nichts muss. Aber eine Sache ist gewiss: nach Karfreitag kommt immer Ostern.