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Das große Fasten

Die kirchliche Fastenzeit ist nächste Woche vorbei. Aber das große Fasten fängt wohl erst an.

In Folge des Embargos gegen Russland steigen die Energiepreise, Brot wird teurer und in den Supermärkten gibt es kaum noch Mehl. Das alles ist bisher eher Folge von Spekulationen als Ausdruck eines wirklichen Mangels; aber das könnte sich ändern.

Nach den Bildern von Butscha kann es keinen Zweifel daran geben, dass russische Soldaten in der Ukraine schwerste Kriegsverbrechen begehen. Damit wächst der Druck auf Deutschland, einem Gasembargo endlich zuzustimmen.

Die Bundesregierung warnt vor den Folgen. Vor Massenarbeitslosigkeit und sozialen Unruhen.

Ich verstehe das. Was ich nicht verstehe ist, dass nicht darüber diskutiert wird, wie diese zu erwartenden Folgen gemeinsam bewältigt werden können. Denn am Ende dürfen nicht die die Zeche zahlen, die ohnehin nicht viel haben. Also: Wo ist die Diskussion über Vermögenssteuer und Vermögensabgabe? Wo ist die nachdrückliche Aufforderung, in allen Bereichen endlich Energie zu sparen um unabhängiger zu werden? Stattdessen bekommt jeder Arbeitnehmer 300 Euro, damit das Tanken nicht so weh tut!

Englands Premier Winston Churchill hat die Briten im Kampf gegen Nazideutschland einst auf Blut, Schweiß und Tränen eingeschworen. Uns wird nicht einmal ein Tempolimit zugemutet.

Wird uns nichts zugemutet, weil man uns nichts zutraut? Nicht zutraut, dass uns unsere Werte auch etwas wert sind?

Jedes Fasten, jeder Verzicht braucht ein Ziel, um durchgehalten zu werden. Das ukrainische Volk kämpft um seine Freiheit.

Es kämpft auch ums unsere.

Unsere Freiheit sollte uns den Verzicht wert sein.

 

Sie können das Video zum Beitrag unter der folgenden Adresse anschauen:

https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=114729