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Frauengeschichten: Internationaler Frauentag – und Jesus

Heute findet der internationale Frauentag statt – in diesem Jahr lautet das Motto: “Each for Equal” =”Jede und jeder für Gleichberechtigung”.

Seit über 100 Jahren gibt es den Frauentag, der zu den großen Fortschritten der Gleichberechtigung im 20. Jahrhundert beitrug. Allerdings ist sie heute weltweit immer noch nicht vollständig umgesetzt. So haben rund 50 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Gleichstellung der Geschlechter nicht in ihre Verfassung aufgenommen.

Was ist daran so kompliziert, frage ich mich. Und dann schaue ich ernüchtert auf das, was die Kirchen aus dem gemacht haben, was Jesus mal vorgelebt hat. Bereits vor 2000 Jahren berief Jesus ganz selbstverständlich Männer und Frauen zu seinen Jüngerinnen und Jüngern. In Gleichnissen greift Jesus die Lebenserfahrungen von Männern und von Frauen auf. Jesus bestärkt Frauen, neue Wege zu gehen. So Maria, die sich zu seinen Füßen setzt, um ihm zuzuhören. Es ist genau die Haltung, die damals Schüler vor ihrem Lehrer einnahmen. Für Jesus selbstverständlich, aber nicht für die Mehrheit der damaligen Gesellschaft. Konnten Frauen in der Zeit der ersten christlichen Gemeinschaften diese auch leiten, wurden sie mit dem Wachsen der christlichen Bewegung immer mehr zurückgedrängt. Denn man musste und wollte sich den damaligen patriarchalischen Strukturen anpassen, um in den Zeiten der Verfolgung und auf dem Weg zu einer Staatsreligion bestehen zu können.

Und heute endlich Gleichberechtigung? Nein, denn etliche christliche Kirchen hinken seinem damaligen Anspruch hinterher – was würde Jesus wohl dazu sagen?