Beiträge

Entschuldigung

Friedrich Merz hat es getan. Bodo Ramelow ebenfalls. Auch Armin Laschet. Sie haben sich entschuldigt. Friedrich Merz für eine missverständliche Äußerung über Homosexuelle. Bodo Ramelow dafür, dass er die Kanzlerin „Das Merkelchen“ genannt hat. Und Armin Laschet für Fehler in der Corona-Politik.

Die Reihe von Politikerinnen und Politikern, die sich entschuldigt haben, ließe sich fortsetzen. Z.B. um die Kanzlerin, werden Sie jetzt vielleicht denken. Nein, für die Panne mit der Osterruhe hat sich die Kanzlerin nicht entschuldigt. Sie sagte: „Ich bitte um Verzeihung“. Ich bitte um Entschuldigung.  Sprachlich ist das nur ein kleiner, inhaltlich aber ein fundamentaler Unterschied.

Man kann sich nämlich gar nicht selbst entschuldigen.

Entschuldigung, das heißt ja, dass eine Schuld getilgt ist, erledigt, uns nicht mehr belasten muss. Das wäre ja toll, wenn ich zu meiner Bank gehen könnte und sagen: Ich entschuldige mich. Ich betrachte meine Schuld als getilgt. Geht leider nicht. Als Schuldner kann ich mir eine Schuld nicht selbst erlassen. Das kann nur der, dem ich etwas schulde oder an dem ich schuldig geworden bin.

Wenn jeder sich selbst entschuldigt, wird letztlich keinem vergeben.

„Und vergib uns unsere Schuld“, beten Christen heute Morgen in den Gottesdiensten überall auf der Welt. Sie tun es im Vertrauen darauf, dass Gott vergibt. Wir sind im Reinen mit Gott.

Und beten weiter: „Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“. Vergebung breitet sich aus. Menschen kommen ins Reine miteinander. So entsteht Frieden.