Altkleidersammlung
Neulich habe ich mal wieder meinen Kleiderschrank ausgemistet. Hemden, die ich schon Jahre nicht mehr angezogen hatte, scheußliche Krawatten, Hosen, die nicht mehr passen und Pullover in denen heute niemand mehr rumläuft. Alles in den Sack und raus damit.
Irgendwie ist es doch immer wieder ein gutes Gefühl, Platz zu schaffen.
Allerdings nicht nur im Kleiderschrank. Auch in meinem Leben ist Ausmisten ab und an mal eine gute Sache: Die weiße Weste, die schon so viele Flecken hat, dass sie ohnehin nur noch lächerlich wirkt. Ausziehen und an Gott abgeben. Der Herr vergibt mir diese vielen Flecken und die Heuchelei mit der weißen Weste.
Und da hängt auch noch eine Zwangsjacke. Das ist das Ding, in die ich mich und vor allem auch andere Menschen immer wieder reinzwänge, damit sie meinen Vorstellungen entsprechen und ich gut ankomme.
Weg damit, so dass wieder Weite und Barmherzigkeit Platz haben.
Das dicke Fell gebe ich auch gerne ab. Ich habe es mir mal zugelegt, damit es mich vor Verletzungen und Enttäuschungen schützt. Aber es macht mich zu unbeweglich und lässt auch das nicht an mich ran, was mein Herz bewegen sollte.
Und die rosa Brille ist auch fällig. Sie sollte mir helfen, meine dunklen und bösen Seiten in einem angenehmeren Licht zu sehen. Aber besser wurden diese Macken dadurch ja nicht.
Es tut gut in meinem Leben wieder Platz zu schaffen für Neues. Und es ist klasse, dass Gott seine Altkleidersammlung immer offen hält.