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Sternschnuppen

„Wenn du eine Sternschnuppe siehst, darfst du dir auch etwas für jemand anderen wünschen. Das gehört zu den Dingen, die ich gerne früher gewusst hätte“. Der Schriftsteller Leif Randt sagte das neulich in einem Interview.

Ich sehe öfter mal Sternschnuppen. Das liegt daran, dass ich als Jäger nachts häufig draußen bin. Ich wünsche mir dann immer etwas. Dass die Eintracht gewinnt, weil ich sonst schlechte Laune kriege. Dass ich im Fußballtoto gewinne. Solche Sachen. Immer geht’s um mich. Für andere wünsche ich mir nie etwas.

Obwohl, ganz so egoistisch bin ich dann doch nicht. Ich wünsche mir schon auch was für andere. Aber halt nicht, wenn ich eine Sternschnuppe sehe. Bringt ja eh nichts.

Ich bete für andere. Nicht mit vielen Worten. Eher so sternschnuppenwunschmäßig. Stoßgebet nennt man das wohl. „Hilf ihr“, wenn eine liebe Freundin ins Krankenhaus muss. „Bewahre sie“, wenn ich weiß, dass die Enkelkinder auf dem Schulweg sind. „Gib Frieden“, wenn ich die Nachrichten sehe.

Vielleicht denken Sie jetzt: Bringt doch auch nichts.

Aber das sehe ich anders. Wie groß der Einfluss meines Stoßgebetes war, wenn die Enkel wieder gesund aus der Schule kommen, lässt sich natürlich nicht sagen. Und doch verändert das Gebet auf jeden Fall etwas. Es verändert zumindest mich. Macht mich aufmerksamer, achtsamer, mitfühlender. Und das ist immer der Anfang der Veränderung zum Guten.

Falls Sie’s mit dem Beten nicht so haben: Das mit dem Mitfühlender-Werden funktioniert glaube ich auch, indem man sich mal etwas für andere wünscht, wenn man eine Sternschnuppe sieht.