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Jesus – Person of Color

Bei einem der letzten Nachmittage mit meinen Konfis, alle so zwischen 12 und 14 Jahren alt, haben wir länger über Jesus gesprochen. Über seine Lebensgeschichte wussten sie erstaunlich viel.

Aber als wir darauf kamen, wie er ausgesehen haben könnte, da waren die jungen Menschen irritiert. Sie haben von den Gemälden in ihrem Reli-Buch erzählt und von der kleinen Figur, die wir an Weihnachten in die Krippe mit Stroh legen.

Jesus begegnet ihnen als weißer Mann mit braunen Haaren. Und auch seine Mutter Maria: eine weiße Frau, die andächtig auf ihr Baby schaut.

Fakt ist aber: Jesus kommt aus Israel.

Und jeder weiß doch: die Menschen dort waren nicht weiß.

Jesus war „Person of Color“. So sagt man heute. Er hatte vermutlich schwarze Locken, braune Augen und eben einen Teint, wie man ihn in Israel damals hatte.

„Und wie ist Jesus dann weiß geworden?“ haben meine Konfis überrascht gefragt.

Ich hab geantwortet: „Das hat was mit Rassismus und Machtverhältnissen zu tun; mit dem Gedanken, dass weiße Menschen anderen überlegen sind. Wär doch blöd, wenn da die zentrale religiöse Figur gar nicht weiß wäre.“

Jesus war Person of Color. Den Jugendlichen hat das die Augen geöffnet – und für den einen oder die andere war das sogar welt-verändernd.