Offene Ohren
„Danke fürs Zuhören.“
Drei einfache Worte – und die sind mir richtig nachgegangen. Eine Bekannte sagte das zu mir nach einem längeren gemeinsamen Spaziergang. Sie hatte sich Luft gemacht über Sorgen in der Familie, über Dinge, die sie schon länger bedrücken. Und ich? Ich hab gar nicht viel gesagt. Nur genickt, mitgefühlt, zugehört.
Manchmal ist es genau das, was Menschen brauchen: keinen Ratschlag, keine Lösung, sondern ein Ohr. Jemanden, der da ist, ohne zu urteilen. In einer Zeit, in der viele sich einsam fühlen, ist das Zuhören fast schon ein kleines Geschenk. Es kostet nichts – aber es passiert etwas: Nähe entsteht.
Hier im Saarland gibt es eine Einrichtung, die sich schon seit rund 50 Jahren um genau das kümmert – am Telefon, Tag und Nacht. Die Telefonseelsorge Saar. Die Arbeit dieses besonderen Teams erinnert mich daran, wie kostbar echtes Zuhören ist. Manchmal kann ein einziges Gespräch, ein offenes Ohr, die Welt eines Menschen verändern.
Ich habe an diesem Tag gemerkt: Zuhören tut nicht nur dem anderen gut, sondern auch mir. Es verbindet – ganz leise, ganz echt.
Und vielleicht wäre das ja mal wieder ein schöner Vorsatz: weniger reden, mehr zuhören.
In diesem Sinne: “Danke fürs Zuhören!”