Ein Begleiter gibt Halt
Das Becken des Brunnens ist sternförmig angelegt. Die Mauer, hinter der das Wasser plätschert ist ungefähr einen halben Meter hoch und sehr schmal. Auf dem Brunnenrand steht ein kleiner Junge. Etwa 2 Jahre alt. Sein großer Bruder hat einen Heidenspaß daran, auf der Brunneneinfassung zu balancieren.
Man merkt dem Kleinen an, er würde auch gern auf dem Beckenrand laufen. Aber er traut sich nicht. Er wiegt sich hin und her. Aber er schafft es einfach nicht, einen Fuß von den anderen zu setzen.
Eine Weile beobachtet der Vater die Situation. Er lächelt und wartet ab. Dann geht er zu seinem kleinen Sohn, reicht ihm die Hand. Das Kind greift zu, schaut den Papa an. Der nickt. Und dann geht der Junge an der Hand des Vaters langsam los. Immer wieder bleibt er kurz stehen, sucht er den Blickkontakt mit seinem Vater. Dann geht´s weiter.
Der Kleine strahlt vor Stolz und Freude.
Ich schaue dem Treiben noch einen Moment zu. Dann gehe ich weiter und muss lächeln. Habe ich gerade ein Gleichnis gesehen? Keins aus der Bibel, sondern eins aus dem Leben:
Die Hand des Vaters gibt dem Kind Halt und ermöglicht ihm, voran zu gehen. Auch wenn das Terrain ein bisschen gefährlich zu sein scheint.
So stelle ich mir das mit Gott vor. Sie auch?