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Der Interreligiöse Dialog Völklingen (Bärbel Dahmen von der Apostolischen Gemeinschaft)

Die bundesweite Interkulturelle Woche gibt es seit 1975. Immer Ende September. Also dieses Jahr zum 50. Mal. Gestern hat sie begonnen, auch im Saarland, und endet am 28. September.

Unterstützt und mitgetragen wird sie von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten, Vereinen, Bildungsträgern, Migrantenorganisationen, und Religionsgemeinschaften.

Thema der Interkulturellen Woche ist das Zusammenleben von Deutschen und Zugewanderten. Es geht dabei um bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen für das Zusammenleben. Durch persönliche Begegnungen und Kontakte soll ein besseres gegenseitiges Verständnis gefördert und Vorurteile abgebaut werden.

An der Interkulturellen Woche beteiligen sich im Saarland mehrere Interreligiöse Kreise. Einer davon ist der Interreligiöse Dialog Völklingen. Dieses wichtige Netzwerk für das Zusammenleben in Völklingen besteht seit nunmehr 19 Jahren. Eine, die seit rund 10 Jahren dabei ist, habe ich besucht: Bärbel Dahmen von der Apostolischen Gemeinschaft e.V.. Deren Kirche steht in Völklingen. Dort treffen sich die circa 60 Mitglieder, die im Saarland leben. In Deutschland sind es insgesamt rund 2500, die ihr Gemeindeleben konsequent ehrenamtlich organisieren. Nicht zu verwechseln ist die Apostolische Gemeinschaft mit der Neuapostolischen Kirche, wie sie mir erklärt.

Die Gemeinde ist verwandt gemeinsam entstanden in Ende des 19. Jahrhunderts in Großbritannien, wo ich ganz viele neue Dinge entwickelt haben, wie zum Beispiel die Heilarmee oder die Methodisten. In den fünfziger Jahren gab es ein neuapostolischen Dogma, dass der damalige Stammapostel Bischof erhoben hat, dass Jesus Christus noch zu seinen Leben Zeiten auf die Erde kommt, und das ist natürlich nicht geschehen, und da gab es Abschaltungen. Es gibt hier im Saarland noch eine Abspaltung der solchen Kirche. Das ist die Apostolische Gemeinde Völklingen genug Bescheid und die Apostolische Gemeinde Völklingen.

Inzwischen entspannt sich aber das Verhältnis der Neuapostolischen Kirche zu den Apostolischen Gemeinschaften. Man bewegt sich aufeinander zu.

Bewegung aufeinander zu – das passiert auch im Interreligiösen Dialog Völklingen. Neben christlichen Gemeinden beteiligen sich am Dialog in Völklingen auch viele Moscheen-Vereine, die Bahá’í Gemeinde, die Alevitische Gemeinde, auch interessierte Einzelpersonen verschiedener religiöser Herkunft sowie die Integrationsbeauftragte der Stadt Völklingen. Man trifft sich regelmäßig zu Gesprächsabenden mit besonderen Themenschwerpunkten. Freundschaftlich und respektvoll wird sich ausgetauscht, so meine Beobachtung. Bärbel Dahlem von der Apostolischen Gemeinschaft beschreibt die Bedeutung dieses Kreises so:

Für mich persönlich ist einfach das Multi-Kulti, was sich in Völklingen abspielt in Burbach abspielt. So Hotspots, das ist immer spannend und dass man da Hürden abbauen kann, dass man Ängste verliert und dass man ins Gespräch kommt das war für mich vorrangig eigentlich Entscheidung mich aktiv einzubringen.

Durchaus kontroverse Themen werden besprochen. Dabei geht es nicht darum, sich über die Positionen zu streiten, sondern Verständnis für den anderen zu fördern, etwa beim Thema, bei dem ich dabei war. Es ging da um die Frage: Wie geht meine Religion mit Menschen um, die anders glauben oder auch gar nicht?

Der Interreligiöse Dialog Völklingen lädt in der Interkulturellen Woche zu einem gemeinsamen Friedensgebet der Religionen ein. Am Mittwoch, 24. September in der Kirche der Apostolischen Gemeinschaft, Schubertstraße 3a in Völklingen ab 18 Uhr 30.

Dieses Jahr werden wir auch miteinander singen. Wir werden unterschiedlich ausformulierte Gebete hören, ein Gottesdienst multireligiös. Wir bleiben zusammen. Es ist eine mitbring parti. Lassen Sie mich so ausdrücken. Jeder bringt was mit fürs interreligiöse Buffet im Anschluss und das wird lecker freundschaftlich und lustig.

Im morgigen Beitrag zur Interkulturellen Woche geht es um Thomas Aiff von der Bahá’í Gemeinde Saar.