Emma und Papa: Hicks

Diesmal erschreckt Emma ihren Papa nicht mit Worten beim Korrigieren der Klassenarbeiten. Sie hat ein großes Glas kaltes Mineralwasser in sich hineingeschüttet. Und dann, na, dann kam ein riesiger, lauter Rülpser.
Das gab einen ordentlichen Anschiss vom Emmas Papa. Denn irgendwann im Leben muss jede und jeder lernen: es gibt Sachen, die macht man einfach nicht. Zum Beispiel Nasepopeln. Das macht man nicht. Zumindest nicht, wenn jemand zuschaut. Oder: den Teller so vollladen, dass für die anderen am Tisch von der leckeren Tomatensoße nix mehr überbleibt. Oder: Schulranzen, dreckige Stiefel, Unterwäsche da fallen lassen, wo man sie auszieht.
Das sieht Emma ja auch ein. Aber sie erinnert sich auch, was Frau Winkler, ihre Klassenlehrerin, in Religion letzte Woche erzählt hat. Wie Gott in der Bibel die Menschen erschaffen hat. Erst aus Ton geformt, und zum Schluss hat er den Menschen seinen Atem in die Nase geblasen. Ein wunderschönes Bild für die Seele, die jeder Menschen hat. Ein bisschen von Gott.
Tja, Emma hat gut zugehört. Und sagt zu ihrem Papa grinsend: „Das war meine Seele, da musste ein wenig von raus. Sonst wäre ich geplatzt!“
Da musste auch Emmas Papa lachen.