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Der Kampf mit dem Pulli

Neulich hatte ich einen dieser Tage, an denen schon gleich frühmorgens alles schiefläuft. Erst hab‘ ich den Wecker nicht gehört und bin zu spät aufgestanden. Dann war das Wasser in der Dusche eiskalt. Dafür hab‘ ich mir dann aber die Zunge am Kaffee verbrannt. Der Toast ist auf die Butterseite gefallen und zur Krönung hab‘ ich mir in der Eile so richtig böse den Zeh angehauen. Super schlecht gelaunt schau‘ ich auf die Uhr und merke: ich bin endgültig viel zu spät dran.
Also noch schnell den Pulli anziehen und raus. Aber: Da habe ich die Rechnung ohne den Pulli gemacht. In der Hektik erwische ich mit meinem Kopf den Ärmel statt den Kragen und verheddere mich hoffnungslos. Ich hätte gleichzeitig schreien, weinen und lachen können. Nur Lustig war es nicht. Und je mehr ich mich aufrege, desto fester hat mich der Pulli in seiner Gewalt. Irgendwann hab‘ ich dann aufgegeben und tief durchgeatmet. In Ruhe habe ich die Ärmel gesucht und alles Stück für Stück entwirrt, bis ich endlich draußen war.
Ja, manchmal hilft nur: Stopp, Pause, Durchatmen. Nicht nur bei Pullis und furchtbaren Vormittagen. Sogar bei ganz anderen Verstrickungen im Leben. Und dann immer dran denken: Ganz egal wie sehr man sich verheddert hat – der erste Schritt beginnt mit einem tiefen Atemzug. Und dann Schritt für Schritt, bis man wieder etwas sehen kann.