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Verpasst

Ich habe den Bus verpasst – und ich habe mich richtig drüber gefreut. Kaum zu glauben? Ist aber genauso passiert. An einem richtig anstrengenden Tag bin ich von Termin zu Termin gehetzt. Zumindest so lange, bis ich nur noch die Rücklichter von dem Bus gesehen habe, der mich eigentlich hätte mitnehmen sollen. Und nach einem Blick auf den Fahrplan war klar:  Meinen nächsten Termin schaff ich auf keinen Fall.

Ich habe ich mich auf die Bank an der Bushaltestelle gesetzt und sauer in mich reingegrummelt. Aber geholfen hat der Ärger nichts. Ich musste warten. Und beim Warten habe ich mich ein wenig umgeschaut. Und dabei nicht schlecht gestaunt: Was für schöne Blumen da drüben blühen. Wie der Wind in den Blättern raschelt. Und wie schön es war, einfach mal in der Sonne zu sitzen und nichts zu tun.  Es war, als würde die Welt mir eine Zwangspause verordnen. Und ach Gott, was hat die gut getan.

Einfach mal Innehalten. Einfach mal nichts tun. Einfach mal dasitzen und darüber staunen, wie viel Schönes ich in meinem Leben eigentlich verpasse, weil ich irgendwelchen Terminen oder Bussen hinterherrenne. Und ganz ehrlich: Seitdem passiert es öfter mal, dass ich den Bus verpasse. Einfach, um mal eine halbe Stunde sitzen und staunen zu dürfen. Und mich darüber zu freuen, dass der Bus heute ohne mich losgefahren ist.