Wicked

Seit November läuft Wicked auf der großen Leinwand. Die Vorgeschichte der Hexe des Westens aus Der Zauberer von Oz ist in den Kinos zu sehen.
Die Originalgeschichte ist ein Kinderbuch des US-amerikanischen Schriftstellers Lyman Frank Baum aus dem Jahr 1900: Dort landet das junge Mädchen Dorothy durch einen Wirbelsturm in einem magischen Land. Sie erhofft sich die Hilfe des großen Zauberers, begegnet neuen Freunden – und einer Gegnerin: der kalten, grausamen, rachsüchtigen bösen Hexe des Westens.
Der Film Wicked erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Hexe, einer Frau, die nicht böse geboren, sondern böse dargestellt wird. Elphaba, so heißt sie, hat eine grüne Haut und wird von klein auf ausgegrenzt, weil sie anders ist. Ihre Andersartigkeit wird als Bedrohung empfunden. Sie wehrt sich gegen die Vorschriften des Zauberers und wird schließlich zum Feind des magischen Landes.
Klingt das nicht erschreckend vertraut?
Auch heute erlebe ich, wie schnell Menschen abgestempelt werden. Wer anders aussieht, anders denkt oder anders lebt, wird zur Zielscheibe für Vorurteile. Ganze Gruppen werden ausgegrenzt, Sündenböcke gesucht – manchmal aus politischem Kalkül, um Ängste zu schüren und Spaltungen zu vertiefen.
Aber muss ich das hinnehmen? Ich bemühe mich, nicht auf Feindbilder hereinzufallen. Stattdessen versuche ich, hinter die Fassade zu blicken, frage mich was einen Menschen vielleicht wirklich antreibt.
Manchmal sind es nicht die Hexen, vor denen ich mich fürchten sollte, sondern die Zauberer, die mir sagen, wer die Bösen sind.