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Weihnachtsbaum

In dieser Woche werden sie in Homburg wieder abgeholt. Die Weihnachtsbäume. Zu Hauf stehen sie an den ausgeschriebenen Sammelstellen, achtlos hingeworfen oder noch aufrecht stehend aneinander angelehnt. Ein letztes bisschen Würde und Glanz glitzert noch in den braunen, abgeschmückten Zweigen.

Die Feiertage sind vorbei. Die Geschenke sind ausgepackt. Die Familie ist wieder abgereist. Und die Unruhe des Alltags erobert sich schnell wieder ihren Raum. Weihnachten ist längst abgehakt. Gott kommt erst in zwölf Monaten wieder zu Besuch.

Auch mein Baum ist dabei, bei den wartenden. Und ich bin froh, dass ich ihn schon Mitte Dezember gekauft und geschmückt habe, so hatte ich lange etwas von ihm. Doch jetzt, Anfang Januar, ist auch er fertig und es scheinen mehr Nadeln auf dem Fußboden zu liegen als an den Zweigen zu stecken. Auf dem Weg nach draußen wehrt er sich heftig, verstreut, ja verschießt regelrecht die restlichen Nadeln in alle Ecken. Im letzten Jahr habe ich – trotz sorgfältigem Saugen und Putzen – noch Ende Mai Nadeln an den entlegensten Stellen gefunden. Wie sie dahin gekommen sind? Mir unbegreiflich. Aber sie kamen mir vor wie Grüße von Weihnachten, mitten im Jahr verstreut. Klein und pieksend erinnern sie mich daran, dass Gott nicht nur am 24. Dezember in die Welt kommt, sondern längst da ist und da bleibt, auch wenn alle Bäume abgeschmückt und abgeholt sind.