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Was für ein Vertrauen

Der 11. September hat die Welt verändert. Keine 20 Jahre ist es her, dass die Flieger entführt wurden und auf tragische Weise Geschichte geschrieben haben. In New York stürzen die Türme vom World Trade Center in sich zusammen, das Pentagon wird zu Teilen zerstört, das Weiße Haus bleibt verschont, weil Flug 93 vorher von den Insassen zum Absturz gebracht wird. Dramatisch, was an diesem Tag passiert ist, dramatisch, was sich seither in der Welt verändert hat. Kriege, Kampf gegen den Terror und alltägliche Panik vor Anschlägen prägen die Welt. Wie lächerlich scheint da das Vertrauen darauf, dass die Welt in eine gute Richtung geht. Vertrauen auf Gott, dass er alles gut im Griff hält. Wer damit rechnet, wird mit jeder neuen Katastrophe neu über seinen Gott nachdenken, an ihm zweifeln. Wenn er alles zum Guten regeln soll, dann hat er ein Problem. Und wer an einen solchen Gott glaubt natürlich auch. Da scheint das Christentum verblüffend anders. Schon das Symbol der Religion ist ein Kreuz, ein Galgen. An dem starb Jesus, Gottes Sohn. Eine Religion, mitten im scheußlichen Leben. Von Gott verlassen, so kommt es Jesus vor. Da hilft keine Schönfärberei. Der Tod und seine jämmerlichen Begleiterscheinungen bleiben Teil unseres Lebens und dieser Welt. Wir leben vor Gott ohne Gott. Wer ihn anders haben will, wird enttäuscht. Er lenkt die Flieger nicht um die Twin Tower, er macht unsere Welt einfach nicht paradiesisch. Noch nicht zumindest. Vor Gott leben wir ohne Gott. Manchmal schwer, manchmal unerträglich schwer. Aber eben auch nie ohne Gott. So verspricht er es. Auch nicht an unseren eigenen Kreuzen im Leben.