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Vorhersage-Experimente

Menschen sind neugierig. Alles, was sich irgendwie rauskriegen lässt, nehmen sie ins Visier. Seit Jahrtausenden läuft das so und macht uns nach eigener Einschätzung intelligent und überlegen. Aber auch von Dingen, die gefährlich sind, können wir meistens nicht die Finger lassen. Das fängt im Kleinen an und geht bis zu gefährlichen Experimenten. Woher das Corona-Virus genau kommt, wissen wir bis heute nicht – aber auch wenn es nur das Grillexperiment mit einem Flughund war, ging es gründlich daneben. Aber wie wäre das mit unserem Leben – wenn wir wüssten, wie lange es genau geht. Würden wir das wissen wollen? Selbst, wenn vereinzelt Menschen sich dagegen entscheiden würden – die Naturwissenschaft lässt nicht locker. Wenn sie unseren ominösen Lebensfaden in die Finger bekämen, dann würden sie wohl versuchen, ihn zu bearbeiten, zu analysieren, vielleicht auch, ihn zu verlängern. So, dass wir bald alle 500 Jahre werden können. Die Biotechnologie arbeitet offenbar schon daran. Einziger Haken: wer von der Bahn überfahren wird, stirbt trotzdem wie bisher. Hätte ich ein Kästchen mit meinem Lebensfaden – ich weiß nicht, ob ich reinschauen möchte. Auch, wenn ich fast schon die Verpflichtung spüre, den Trend unserer Zeit mitzumachen, es doch erfahren zu müssen. Dort, wo es fast schon gottähnlich wird. Und ich vermute, das wäre die Grenze, die ich nicht überschreiten möchte – weil das nicht gut für mein Leben als sein Geschöpf wäre.